Tunnel ohne Ende: die Basisanleitung
Was wäre ein Parcours ohne Tunnel? Im Idealfall haben Sie ein gut sortiertes Kinderzimmer in greifbarer Nähe und finden dort einen Kriechtunnel, so wie es ihn beispielsweise bei einem allseits bekannten schwedischen Möbelhaus meist zu kaufen gibt. Wenn Ihr Hund dann noch so klein ist, dass er problemlos durch die Röhre passt, brauchen Sie sich um den Tunnelbau keine Gedanken mehr machen.
Und wenn nicht, macht das überhaupt nichts. Denn im Nu haben Sie Ihren eigenen Tunnel zusammenbaut. Sie brauchen dafür zum Beispiel:
- ein oder zwei Stühle, mit oder ohne Wolldecke, oder
- einen großen Pappkarton, in den sie entsprechende Öffnungen hineinschneiden, oder
- eine Isomatte (diese werden in der Regel aufgerollt verkauft – und auch gelagert – und rollen sich meist von selber wieder zusamme; zur Stabilisierung einfach ein bisschen Tesafilm benutzen, damit die Nahtstellen auch zusammen bleiben und der Tunnel nicht aufklappt; und schon entsteht eine kleine Röhre).
Und so geht’s:
- Regel Nr. 1: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Tunnel immer 100%ig fest steht und nicht mitsamt Hund durch die Gegend purzeln kann. Das können Sie – je nach Modell – zum Beispiel erreichen, in dem Sie den Tunnel im Türrahmen fixieren oder ihn gut festhalten.
- Wenn Ihr Hund noch keinen Tunnel kennt, machen Sie es ihm zunächst ganz einfach: Streuen Sie ein paar Leckerchen im Tunnel aus und schauen Sie, wie viel Ihr Hund sich traut. Freuen Sie sich mit ihm über die ersten Schritte. Er darf jederzeit den Rückwärtsgang einlegen und zurückkommen! Sie werden sehen: Von Mal zu Mal fallen seine Forschungstouren ausgedehnter aus. Während Ihr Hund im Tunnel sucht, können Sie auch ans andere Ende des Tunnels gehen und sprechen Ihren Hund von dort aus an. Vielleicht marschiert er auf Anhieb zu Ihnen?
- Sie können auch probieren, Ihren Hund vor dem Tunnel warten zu lassen. Sie gehen ans andere Ende des Tunnels, schauen Ihren Hund durch den Tunnel an und rufen ihn. Achten Sie dabei jedoch darauf, die Öffnung des Tunnels nicht mit Ihrem Körper zu „blockieren“.
- Was Sie natürlich niemals tun: Ihren Hund in den Tunnel hinein schieben, ihn mit der Leine hindurch ziehen usw. Wenn Ihr Hund den Tunnel nicht betreten möchte, tut er das ja nicht, um Sie zu ärgern oder weil er dumm ist oder… Geben Sie ihm die Chance, sich allmählich mit dem Tunnel vertraut zu machen und halten Sie Ihre Anforderungen immer so klein, dass Sie mit einem Erfolgserlebnis enden können. Der eine mag vielleicht auf Anhieb einen ganzen Tunnel schaffen, für den anderen ist es schon ein Riesenerfolg, zunächst einmal seinen Kopf in die Röhre zu stecken oder eine Pfote hinein zu setzen.
- Logisch: Je größer die Öffnung und je kürzer die Röhre, umso leichter geht’s!
- Spezialtipp Stuhltunnel: Probieren Sie, ob Sie Ihren Hund (z.B. mit Futter oder Spielzeug) dazu bewegen können, unter dem noch „unverhängten“ Stuhl hindurch zu marschieren, damit er sich daran gewöhnt, „durch“ etwas zu gehen. Erst wenn das klappt, legen Sie die Wolldecke über den Stuhl. Vielleicht erst so, dass nur eine Seite verhängt ist. Danach wird auch die gegenüberliegende Seite mit der Decke verhängt, so dass eine kurze Röhre entsteht. Für den Anfang reicht das. Später können Sie die Herausforderung erhöhen, in dem Sie zum Beispiel die Decke zwischen ZWEI Stühle spannen.
- Spezialtipp Kinder-Kriechtunnel: Erst wird der Tunnel ganz klein gemacht, dann allmählich verlängert.
Häufig ist das „Durch den Tunnel Gehen“ für große Hunde schwieriger als für die Minis, denn während die Kleinen locker durch die Röhre flitzen können und noch massig Platz an beiden Seiten haben, muss sich ein Großer schon etwas bücken.