Falsche Hasen und Futterbeutel
Warum nicht einmal zusammen auf die Jagd nach Essbarem gehen? Dazu wird die „Beute“ diesmal eingetütet, und zwar so, dass Hund sie zwar alleine finden kann, aber ohne Ihre Hilfe nicht dran kommt.
Das Zubehör
Sie brauchen
- zum Beispiel einen speziellen Futterbeutel / Futterdummy für Hunde,
- alternativ ein ausrangiertes „Faulenzermäppchen“ / Stifte-Etui
- oder, wenn Sie Spaß an der perfekten Inszenierung haben, probieren Sie es mit einem falschen Hasen oder einer getürkten Ente – so, wie Sie ihn auf den Bildern sehen, die Cordula Niederhausen uns geschickt hat. Für Beagle Courtney hat sie das Kuschel- zum Beutetier umfunktioniert, indem sie den Stoffhasen ausgenommen und einen Reißverschluss am Rücken eingenäht hat, so dass der Hasenbauch künftig Platz für hineingefülltes Futter bietet. Befüllbare Tierchen gibt’s übrigens auch fertig zu kaufen!
Wie Sie das Spiel spielen
Tipp
Weil Hunde im Normalfall keine Reißverschlüsse öffnen können: null Chance auf Essbares ganz ohne Hilfe! Da hilft kein Nagen, kein Zerren und kein Schütteln. Die meisten Hunde merken schnell, dass sie mit ihren Menschen kooperieren müssen, um ans Futter zu kommen und geben ihren Beutel bereitwillig ab, um daraus dann gefüttert zu werden.
Ihr Hund muss übrigens nicht apportieren können, um dieses Spiel zu spielen. Sie können genau so gut zu ihm hingehen, wenn er die Beute aufgestöbert hat, und ihm dann am Ort des Geschehens beim Auspacken helfen.
Wenn’s mit dem Hergeben nicht so klappt
Was Sie nicht tun sollten: Sauer werden, wenn es mit dem Hergeben zunächst nicht so klappt. Wenn Sie „Aus“ brüllen oder Ihrem Hund die Beute mehr oder minder unsanft abnehmen oder ihn dafür in die Ecke drängen müssen, hat wohl keiner mehr Spaß am Spiel. Nach dem Motto „Kaufen, nicht stehlen!“ bieten Sie Ihrem Hund lieber ein großzügiges Tauschgeschäft an: zum Beispiel ein paar besonders attraktive Extra-Leckerchen, die ihn dazu animieren, den Beutel herzugeben, aus dem Sie ihn dann noch zusätzlich füttern – doppeltes Glück für’s Hergeben, sozusagen.
Klar, dass Sie mit diesem Spiel erst einmal zurück haltend sind, wenn Sie einen Hund haben, der Schwierigkeiten damit hat, Dinge her zu geben und diese vielleicht sogar verteidigt. Das ist übrigens kein Zeichen von vermeintlicher „Dominanz“ oder gar „Bösartigkeit“, sondern zeugt meist schlichtweg von Unsicherheit. Arbeiten Sie zunächst daran, dass Ihr Hund mehr Vertrauen in Sie bzw. die Situation gewinnt und begreift, dass niemand ihm etwas wegnehmen will, sondern er im Gegenteil nur gewinnen kann, wenn er sich von Dingen trennt. Als Lesetipp und Trainingsanleitung für diese Hunde legen wir Ihnen das Buch „Meins!“ von Jean Donaldson (Birgit Laser Verlag, 14,50 €) ans Herz.