Vielen Hunde scheint nicht wirklich bewusst zu sein, dass sie Hinterbeine haben. Mit gezielten Übungen können wir sie aktivieren! Dadurch werden Beweglichkeit, Körperkoordination und Körperwahrnehmung gefördert. Dazu kommt: Ungewohnte Bewegungsabläufe sind bestes Gehirnjogging! Was die Wolldecke damit zu tun hat? Sie dient als praktisches Hilfsmittel: als sogenanntes Target (englisch: Ziel), das mit den Hinterpfoten angesteuert werden soll!
Das Zubehör
Nicht mehr als
- eine Decke, länglich zusammengelegt,
- einen Stuhl,
- etwas Belohnungs-Futter,
- einen rutschfesten Übungsuntergrund, zum Beispiel Teppich.
Und so geht’s
- Zuerst lernt der Vierbeiner das Wolldecken-Target kennen – und wie es sich anfühlt, mit den Hinterpfoten darauf zu stehen. Das schützt vor Überraschungen und gar Erschrecken, wenn der Hund später im Rückwärtsgang darauf tritt. Zum Kennenlernen wird der Hund zunächst mehrmals langsam im „Vorwärtsgang“ über das Target geführt. Dabei folgt er der Hand, in der natürlich Futter als „Magnet“ sein darf. Wann immer dabei (ausschließlich) die Hinterpfoten Kontakt zum Target haben, wird gelobt und belohnt. Wer ein Markersignal kennt (einen Clicker oder ein prägnantes Markerwort wie zum Beispiel „Yipp“ oder „Yes“ mit der Bedeutung: „genau richtig, Futter kommt“), kann es hier anwenden. Die Belohnung wird möglichst direkt in Position (Hinterpfoten auf dem Target) überreicht und es dürfen ruhig mehrere Futterbröckchen hintereinander gegeben werden, um die Position regelrecht „schönzufüttern“.
- Anschließend positioniert der Mensch einen Stuhl etwa in Körperlänge des Hundes vom Wolldecken-Target entfernt und setzt sich darauf. Ein Stück Futter wird unter den Stuhl gelegt. Wenn der Hund es sich holt, wird er nach dem Fressen automatisch wieder einen Schritt zurück gehen – und dabei unwillkürlich mit den Hinterpfoten auf dem Wolldecken-Target landen bzw. dieses berühren. Loben bzw. markern und belohnen! Gefüttert wird möglichst in Position, dann wird ein weiteres Stück Futter wieder unter den Stuhl gelegt, der Hund holt es sich, macht nach dem Fressen erneut einen Schritt zurück, die Berührung des Wolldecken-Targets mit den Hinterpfoten wird gelobt bzw. gemarkert und so weiter. Diesen Ablauf ca. 5-10 Mal wiederholen. Ziel ist, dass der Hund versteht: Zurücktreten und Hinterpfoten aufs Wolldecken-Target setzen – das ist gefragt!
- Das klappt gut? Dann kann allmählich die Wegstrecke vergrößert werden, die der Hund rückwärts zurück legt. Dabei bleibt die Position des Wolldecken-Targets erhalten, lediglich der Stuhl wandert weiter nach hinten!
- Und wie das ganze weiter ausbauen? Zum Beispiel: Distanz zwischen Stuhl und Wolldecken-Target weiter erhöhen. Ein Signal für das Rückwärtsgehen bis zum Wolldecken-Target einführen (z.B. „hinten auf“), Winkel des Stuhls zum Wolldecken-Target verändern.