Hunde-Spiele-Erfinden ist nicht schwer – und in fast jedem Ding schlummern gleich mehrere Spiele! Hier kommen Tipps, die Ihrer Kreativität auf die Sprünge helfen:
Die Vorbereitung
Schnappen Sie sich einen Zettel, einen Stift und einen beliebigen Alltagsgegenstand (in unserem Fall: einen Eimer!). Nehmen Sie sich vor, mindestens 5 Spielmöglichkeiten aufzuschreiben, die Ihnen mit diesem Alltagsgegenstand einfallen.
Die Aktivitätsbereiche
Denken Sie sich dabei durch die verschiedenen Aktivitätsbereiche – und überlegen Sie, welche Spiele Ihnen mit dem Alltagsgegenstand dazu einfallen:
- Denksport und Knobelspiele (d.h. Spiele, in denen der Hund mit Schnauze oder Pfote aktiv werden und einen Mechanismus ergründen muss, um an ein auf Anhieb unerreichbares Leckerchen oder Spielzeug zu gelangen),
- Schnüffeln,
- Schnauzenarbeit: Kauen / Schreddern / Schlecken / Nagen / Auspacken,
- Gymnastik und Hundeturnen,
- Tricks.
Das Spiel mit der Form
Schauen Sie sich den Gegenstand ganz genau an, spielen Sie im wahrsten Sinne mit der Form, nehmen Sie sie mit dem Blick fürs Detail wahr:
- Bringen Sie den Gegenstand in alle erdenkbaren Positionen und überlegen Sie, ob sich daraus neue Möglichkeiten ergeben: Drehen Sie ihn herum, stellen Sie ihn auf den Kopf, bringen Sie ihn in Seitenlage.
- Überlegen Sie, welche Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Gegenständen die Form bietet: Gibt es beispielsweise Öffnungen, die mit anderen Gegenständen verschlossen werden können? Kann der Gegenstand an einer Stange oder einem Seil aufgehängt werden – und ergibt sich dadurch eine neue Herausforderung? Oder kann etwas anderes am Gegenstand angebracht werden? Kann etwas hineingeschoben werden – oder kann der Gegenstand selbst in einen anderen Gegenstand hineingeschoben werden? Können mehrere dieser Gegenstände miteinander kombiniert werden? Und so weiter und so fort…
Die Merksätze
Wenn Sie Hundespiele erfinden, dann hilft Ihnen folgendes Wissen:
- Neu und anders = Gehirnjogging: Das Gehirn kommt nur dann in Schwung, wenn etwas neu und anders daher kommt als das Altbekannte – also nicht routinemäßig abgearbeitet werden kann. D.h. wenn Sie Ihrem Hund geistige Stimulation bieten wollen, dann müssen Sie die Spiele, die er schon beherrscht, immer mal wieder abwandeln. Ein leicht geänderter Mechanismus beim Knobelspiel; eine neue Art, per Schnauzenarbeit an Futter zu gelangen; abwechslungsreiche Verstecke bei der Nasenarbeit oder ungewohnte Bewegungsabläufe beim Hundeturnen oder Tricksen – all das sorgt für Kopfarbeit!
- Bei Hunden ist schnell alles anders! Die gute Nachricht Hunden Dinge „neu“ und „anders“ zu präsentieren ist viel einfacher als bei uns Menschen! Das kommt daher, weil Hunde sehr detailverliebt lernen. Sie sind Weltmeister darin, kleinste Feinheiten mit zu verknüpfen – und unglaublich schlecht im Verallgemeinern. Sprich: Verändert sich nur ein kleines Detail gegenüber dem Erlernten, löst das zumindest vorübergehend Unverständnis (und damit Nachdenken) aus. Worüber wir im Alltagstraining stöhnen, ist für die Beschäftigung perfekt! Denn: Es braucht oft nur eine winzige Veränderung, und schon muss der Hund neu nachdenken – und schon ist’s wieder Kopfarbeit.