Wenn wir Hundeleute an Spiele und Tricks mit Socken denken, dann kommt uns mit als Erstes der Trick „Sockenausziehen“ in den Sinn: eine lustige, leicht zu erlernende Übung mit viel Showeffekt und Potenzial für spaßige Challenges. Und einen „ernsten“ Hintergrund hat das Sockenausziehen auch noch, denn es gehört zu den Übungen, mit denen Hunde Menschen mit Handicaps helfen. Deshalb gehört es selbstverständlich mit in die Sockenspielesammlung – aber es steht bewusst ganz hinten, weil es vorher noch so viel mehr Kreatives zu entdecken galt. Hier ist es nun!
Das Zubehör:
Nicht mehr als …
- eine Socke, je weiter, ausgeleierter und kürzer, desto einfacher für den Hund (unsere Bilderserie zeigt eigentlich genau das Gegenteil: vergleichsweise eng, vergleichsweise lang)
- ein paar attraktive Belohnungsleckerchen
So geht’s – Schritt für Schritt:
Wie immer führen viele Wege nach Rom. Wir beschreiben hier bewusst einen Einstieg für Hund-Mensch-Teams ohne besondere Trainingsvorkenntnisse und für Vierbeiner ohne übermäßiges Interesse an Zerrspielen. Wie üblich gilt: Nehmen Sie sich Zeit! Die ganze Prozedur muss nicht in einer einzigen Übungseinheit perfekt gelingen! Der Weg ist das Ziel, und das Wichtigste ist, dass Ihnen und Ihrem Hund das gemeinsame Training Spaß macht.
Die praktische Vorübung:
- Fangen Sie als Vorübung am besten mit dem Sockendeckelspiel an! So gewöhnt sich Ihr Hund schon einmal daran, Socken in die Schnauze zu nehmen.
Socke auf Hand:
- Verkürzen Sie den Socken zunächst weitestmöglich: zum Beispiel, indem Sie aus ihm einen Sockenpöppel machen oder indem Sie ihn wie beim Sockendeckelspiel vorne mit einem Knoten versehen und damit für ein gutes Packende sorgen.
- Legen Sie die verkürzte Socke auf die geöffnete Handfläche, möglichst vorne auf die Finger, und decken Sie ein Stück Futter damit ab. Leichte Aufgabe für den Hund: Die Socke beiseite schubsen, um ans Futter zu gelangen.
- Im nächsten Schritt wird der Sockenpöppel leicht über die Finger gezogen, auf denen ein Stück Futter liegt. Freuen Sie sich, wenn Ihr Hund erste Anstalten macht, die Socke nicht bloß wegzuschubsen, sondern in die Schnauze zu nehmen und daran zu ziehen.
- Jetzt wird die Socke allmählich (durch Abrollen) verlängert und weiter über die Hand gezogen, sodass zunehmend mehr Zugkraft erforderlich wird.
- Wer will, kann nachher die Hand zur Faust ballen: So braucht der Hund noch mehr Zugkraft und lernt zudem den Unterschied zwischen „Hand drunter – hier ziehe ich nicht“ und „keine Hand drunter – hier kann ich ziehen“ noch besser kennen.
- Wenn Ihr Hund zuverlässig zieht, legen Sie keine Leckerchen mehr auf Ihre Hand, sondern belohnen den Hund sofort nach dem erfolgreichen Abziehen „von außen“!
Von der Hand auf den Fuß:
- Nun kommt das eigentliche Zielobjekt ins Spiel: der Fuß! Anders als in unserer Bilderserie ist er am besten nackt, dann rutscht der Schlabbersocken beim Ziehen leicht vom Fuß!
- Durchlaufen Sie am Fuß die gleichen Schritte wie bei Ihrer Hand. Das heißt, zunächst wird der Socken stark verkürzt (Sockenpöppel) und sehr locker über die Zehen gezogen. Anschließend wird er immer weiter verlängert und damit weiter über den Fuß gezogen. Der Schwierigkeitsgrad wird immer erst dann erhöht, wenn der Hund beim vorherigen Schritt ohne Zögern den Socken komplett vom Fuß zieht (ob in einem Mal oder durch mehrmaliges Nachfassen: egal). Belohnung für jedes erfolgreiche Sockenabziehen nicht vergessen!
- Sobald der Socken über die Ferse gezogen wird, ist deutlich mehr Zugkraft erforderlich! Es hilft dem Hund, wenn Sie Ihren Fuß möglichst grade halten, also in „Beinlinie“ ausstrecken.
Feintuning und Signaleinführung:
- Sie möchten das Sockenausziehen abrufbar machen? Dann führen Sie doch ein Signal / „Kommando“ für die Übung ein (z.B. „Ausziehen!“). Das tun Sie aber erst, wenn der Hund den Übungsablauf schon gut beherrscht.
- Besonders leicht ist es für den Hund zunächst, wenn Sie immer dafür sorgen, dass vorne am Socken ein kleines „Packende“ über die Zehen hinaus steht und er daran ziehen kann. Wenn Sie möchten, können Sie dies Schritt für Schritt verkleinern, so dass er immer geschickter darin werden muss, Ihnen den straffen Socken komplett von den Zehen zu ziehen.
Übungsvarianten
- Wenn Ihr Vierbeiner gerne an Spielzeugen zergelt, dann können Sie ihn erst einmal – ohne Hand oder Fuß dabei – ein wenig zum Sockenzergeln einladen und beginnen, den Zergelsocken über Ihren Fuß zu ziehen.
- Wenn Ihr Vierbeiner geübt ist im kreativen Clicker- bzw. Markertraining, dann können Sie das Socken-Ausziehen auch shapen! Die Anleitung dazu finden Sie hier.