Hunde unter sich – Tipps für gutes Spiel
Alle Hunde brauchen Hundekontakt, um glücklich zu sein. Denn nur mit Artgenossen können sie „in Muttersprache“ sprechen. Vorab: Hundekontakt heißt explizit nicht, dass unbedingt gespielt werden muss. Eine Menge erwachsener Hunde haben daran kein großes Interesse mehr. Ein gemeinsamer Spaziergang zum Beispiel ist mindestens genau so wertvoll und teils noch ein besseres (weil ruhigeres) „Sozialtraining“ als das gemeinsame Herumtoben.
Wenn allerdings gespielt wird, dann gibt’s ein paar Dinge, auf die Sie achten sollten – damit im Spiel tatsächlich gutes Sozialverhalten geübt wird, und nicht Aufregung, Wildheit oder grober Umgang miteinander.
So sieht gutes Spiel aus!
Das sind die Elemente eines guten Spiels:
- Damit ein Spiel harmonisch bleibt, ist es am besten, wenn nur zwei Spielpartner miteinander toben. Größere Gruppen sind nur etwas für nervenstarke Hunde mit absolut sicherem Sozialverhalten.
- Für ungeübte Spieler kann es besser sein, auf begrenztem Raum zu spielen, der zudem beispielweise durch Möbelstücke oder Sträucher strukturiert ist. So können keine Rennspiele entstehen, bei denen die Hunde oft sehr aufgeregt werden.
- Bei einem „guten“ Spiel erkennen Sie bestimmte „Spielsignale“. Damit versichern die Hunde sich, dass sie noch in Spielstimmung sind. Beispiele dafür sind: ein „albernes“ Spielgesicht, Hüpfen, Pfotenschlagen, Kopfschlenkern und Verbeugungen. Die Bewegungen sind oft übermäßig und übertrieben (zum Beispiel eine sperrangelweit aufgerissene Schnauze). Übrigens können solche Spielsignale zwischen Hunden, die oft miteinander spielen, verschwinden. Spielen dieselben Hunde dann mit fremden Vierbeinern, tauchen die Signale wieder auf.
- Die Rollen im Spiel wechseln: Mal ist der eine der Gejagte, mal der andere.
- Beide Hunde bremsen sich. Grobes Rempeln, Reißen am Fell oder andere Anzeichen von starkem Körperkontakt kommen nicht vor. Manche Hunde spielen mit bestimmten Spielkameraden relativ grob – und alle Beteiligten lieben es. Das ist okay, solange die Hunde sich anderen Spielpartnern anpassen können und dann sanfter spielen. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund genügend Gelegenheit hat, mit anderen Spielpartnern einen sanfteren Spiel-Stil zu üben.
- Es gibt immer wieder Mikro-Spielpausen. Dieses sehr kurze Verharren beider Spielpartner reguliert die Aufregung im Spiel. Es gibt den Hunden die Möglichkeit zu überprüfen, ob beide noch in Spielstimmung sind.
- Nur geübte Spieler können länger als 10 Minuten spielen, ohne zu überdrehen. Beenden Sie das Spiel vorsorglich nach ein paar Minuten – zum Beispiel, indem Sie Ihren Hund herausrufen und mit Futter belohnen. Auf gleiche Weise beenden Sie das Spiel früher, wenn Sie sehen, dass ein Spiel gröber wird oder ein Spielpartner vergeblich versucht, sich dem Spiel zu entziehen.
Übrigens – auch, wenn Ihr Hund gerne und oft mit Artgenossen spielt: Sorgen Sie dafür, dass er mindestens genau so oft Gelegenheit hat, andere Hunde auch ruhig und ohne Spiel zu begrüßen – auch, wenn die Leine dran ist. Das wird Ihnen beiden das Überleben im Alltag erleichtern!