Wenn Krankheit oder Handicap dazu führen, dass das Draußensein des Vierbeiners auf das Verrichten der Geschäfte reduziert ist, er aber trotzdem etwas moderate Bewegung haben soll und darf, dann könnte es eine Idee sein, die Wohnung mit „Inseln“ oder „Stationen“ auszustatten, die sich immer wieder neu gestalten und mit Futter bestücken lassen. Nach Belieben kann der Hund dazu eingeladen werden, neue Überraschungen zu entdecken.
Die Basis:
- Wir haben ein günstiges Set aus 6 Pylonen und 3 Stangen verwendet,
- dazu nach Belieben Gegenstände aus dem Haushalt, um sie mit den Pylonen zu kombinieren, z.B. Becher, Socken, Packpapier, …
Das Grundgerüst:
- Die Pylonen (ohne Stangen) werden in der Wohnung verteilt. Der Standort und der Abstand untereinander richten sich nach der Beweglichkeit des Hundes. Geben Sie genügend Raum, damit Ihr Hund sich gut zwischen den Stationen fortbewegen kann!
- Bei uns passte es gut, einen langen Flur damit auszustatten – für einen großen und/oder unbeweglichen Hund wäre dort vermutlich zu wenig Raum!
- Wir haben die Pylonen über die Krankheitsphase stehen gelassen und sie mehrmals täglich als Basis für interessante Indoor-Spaziergänge benutzt, in wechselnder Ausstattung (siehe unten).
Die Möglichkeiten
…passen Sie an auf die Bewegungsabläufe, die Ihr Hund machen kann, darf, soll. In unserem Fall haben wir die Herausforderungen seniorenfreundlich so aufgebaut, dass der Hundekopf nur selten ganz runter auf den Boden musste. Was mit den Pylonen alles denkbar ist:
- je Pylone 1 Becher oder Silikon-Muffin-Förmchen drüberstülpen, dadurch entstehen Plateaus, auf denen Leckerchen abgelegt werden können. Für erfahrene Denksportler kann auch ausprobiert werden, das auf dem Becher liegenden Leckerchen mit einem Muffinförmchen zuzudecken.
- Socken nehmen und in verschiedenen Konstellationen auf / an / in den Pylonen befestigen; die Socken können dann als Leckerchenversteck genutzt werden (Leckerchen allerdings nicht in die Socke hineinschieben – das ist zu schwer; es kann prima in Knoten und Schlingen verborgen werden).
- Stangen einbauen, z.B. eine Seite in das niedrigste Loch der Pylone schieben, so dass sehr niedrige und flexible Hindernisse entstehen; wenn rund um die Pylone Leckerchen liegen (bei uns in seniorenfreundlicher Höhe auf umgedrehten Bechern und Muffinformen platziert) sieht der Hund immer, wo er hintritt und bewegt sich beim Schnüffeln automatisch langsam und koordiniert.
- Leckerchen in Packpapier wickeln, Packpapierpäckchen oben an der Pylonenspitze befestigen oder leicht in den Löchern der Pylone fixieren (zum Herausziehen).
- für Denksport-erfahrene Hunde und solche, die den Kopf gut nach unten bringen können: Leckerchen unter die Pylonen legen.
- Pylonen auf die Seite legen und z.B. mit futtergefüllten Packpapierpäckchen füllen.
- …
Spiele sind gut, aber natürlich „nur“ unterstützend – und nicht um jeden Preis.
Bevor es losgeht…
- ist der Hund bestmöglich medizinisch / (schmerz)therapeutisch versorgt,
- haben Sie mit dem Therapeuten / der Therapeutin Ihres Vertrauens abgeklärt, was er darf und was nicht,
- sind wir gut informiert über die (teils subtilen) Anzeichen von Schmerz bei unseren Hunden und haben immer im Blick, wie es ihm bei den Spielen geht.
Und ganz wichtig: Es gibt so unendlich viele Konstellationen von Krankheit, Handicap, altersbedingten Einschränkungen usw. Passen Sie alle Ideen immer genau auf die Möglichkeiten und Bedürfnisse Ihres Vierbeiners an!