Hütchen-Brettspiel
Das Hütchen-Brettspiel ist sozusagen der Klassiker unter den käuflichen intelligenten Hundespielen – und wird in vielen Varianten im Zoofachhandel und teils sogar im Discounter angeboten.
Auf einem Spielbrett stehen dabei in passenden runden Einkerbungen zylinderförmige Klötzchen. Sie stehen so fest, dass sie nicht umgeworfen werden können. Der Clou: Die Klötzchen sind im unteren Bereich ausgehöhlt. In die Einkerbungen werden Leckerchen gelegt, die Klötzchen werden darüber gestülpt. Aufgabe des Hundes ist es nun, die Klötzchen aus den Einkerbungen zu ziehen, um an die Leckerchen zu gelangen.
Eines der ersten Spiele dieser Art haben wir schon im Jahr 2003 (!) entdeckt und es – gemeinsam mit Beagle-ine Asta und Border Collie Coda – einem Intensiv-Test unterzogen. Hier unser damaliger Test-Bericht:
Beagle Asta, ein Naturtalent im Leckerchen-Aufspüren und -Freilegen, hat mit diesem Spiel keine Schwierigkeiten. Wir beginnen mit erst einem einzelnen Klötzchen und steigern die Anzahl langsam. Asta sieht, wie wir ein Leckerchen unter das Klötzchen packen, schnüffelt und probiert sofort aus. Mit der Pfote klappt’s nicht, also wird die Schnauze eingesetzt. Schon nach wenigen Versuchen zeigt Asta, wie das Endprodukt in etwa aussehen soll. Klötzchen für Klötzchen zieht sie aus dem Spielbrett und frisst die darunter liegenden Leckerchen.
Weil die Klötzchen bei Astas Gier schnell angesabbert sind und mit Sicherheit auch schon verlockend nach Leckerchen riechen, nehmen wir die Klötzchen, die Asta herausgezogen und fallen gelassen hat, zunächst weg und machen Asta gleichzeitig auf das freigelegte Leckerchen aufmerksam. Es kommt sonst doch vor, dass Asta die neben dem Brett liegenden Klötzchen hoch nimmt und in ihrer Umgebung nach Fressen sucht, anstatt neue Klötzchen aus dem „Steckbrett“ zu ziehen. Ihr Verhalten wird mit zunehmender Übung allerdings immer zielsicherer. Astas schnelle Erfolge verwundern nicht: Sie ist schließlich nicht im mindesten an den Klötzchen interessiert, sondern alleine am Essbaren!
Etwas anders sieht es bei Coda aus. Der ist nämlich sehr objektinteressiert, und die Klötzchen stellen schon einen gewissen Anreiz für ihn dar. Auch er zieht das erste Klötzchen ohne unser Zutun heraus, knautscht aber darauf herum und wäre wohl einem kleinen Spielchen damit nicht abgeneigt. Obwohl auch er einen guten Leckerbissen nie verschmähen würde, scheint er über die herausgezogenen Klötzchen ab und an die darunter liegenden Leckerchen zu vergessen. Wir starten deshalb neu und legen zunächst einmal Leckerchen in die Einkerbungen, OHNE die Klötzchen darüber zu stülpen.
So konzentriert sich Coda zunächst allein auf die Futterquelle. Dann kommt ein einzelnes Klötzchen ins Spiel – und es klappt schon besser. „Leckerchen sind das Ziel“ scheint Coda begriffen zu haben. Wir würden aber nicht darauf wetten, dass er nicht doch ein Hölzchen zerkaut, wenn wir ihn unbeaufsichtigt damit ließen. Aber dafür sind die Hunde-Brettspiele auch nicht gemacht. Der Hund sollte damit nicht sich selbst überlassen werden. Schließlich sind die Spiele ein intelligenter Spaß für Hund UND Mensch!
Hier ein paar Spielvarianten:
- ganz simpel: Nur ein einziges Klötzchen steht auf dem Brett. Das ist die Anfänger-Variante. Allmählich kann die Anzahl der Klötzchen erhöht werden. Wer’s für den Einstieg noch einfacher haben will, stellt das Klötzchen etwas schräg in die Öffnungen – so kann es zunächst vom Hund ganz leicht herausgeschubst werden.
- komplett: Alle Hölzchen stehen auf dem Brett. Unter jedem Zylinder ist ein Leckerchen versteckt. Das ist ganz wichtig für den Einstieg, um dem Hund viele Erfolge für seine Mühen zu bescheren.
- Roulette: Die Variante für Fortgeschrittene. Nicht mehr jedes Klötzchen ist mit einem darunter liegenden Leckerchen ausgestattet. Unser Tipp: Wenn Ihr Hund als letztes Hölzchen ein leeres erwischt, dann belohnen Sie ihn mit einem Extra-Leckerchen aus der Hand, damit Sie das Spiel mit einem Erfolg abschließen können.