Wenn wir Menschen meinen, unsere Hunde zu Karneval, Halloween oder anderen Anlässen mit teils skurrilen Kostümen verkleiden zu müssen, dann ist der Spaßfaktor allzuoft einseitig: Wir Zweibeiner finden es lustig, die Vierbeiner gucken in die Röhre. Viele Bilder verkleideter Hunde auf Social Media oder in den Bildbörsen sprechen eine eindeutige Sprache. Wir sehen angespannte Gesichtszüge, weggedrehte Köpfe, zusammengekniffene Augen und eine Menge Meideverhalten und Beschwichtigungssignale. So soll es natürlich nicht sein. ABER: Hunde gelegentlich und unter kontrollieren Bedingungen verrückte Accessoires anzuziehen, ist durchaus sinnvoll!

Verkleiden: Was dafür spricht
Die Wahrscheinlich ist durchaus gegeben, dass es irgendwann passiert: dass z.B. nach einer Operation Halskrause oder OP-Body getragen werden müssen oder nach einer Verletzung ein Pfotenschutz oder als Kälteschutz ein Mantel oder … oder … oder… Wie praktisch ist es, wenn wir uns dann keine Sorgen machen müssen, wie der Vierbeiner das wohl finden wird. Denn er ist es bestenfalls schon lange gewohnt, dass er gelegentlich Komisches am Körper trägt und hat das mit bester Stimmung und in Partylaune, völlig frei von Handlungsdruck, gelernt.

Hunde an „Kostüme“ gewöhnen – so geht’s
- Man nehme ein ungewöhnliches Accessoire. Ein guter Start ist ein Umhang. Das kann ein Kleinkinder-Karnevalskostüm aus dem Second-Hand-Kaufhaus sein oder aber auch schlichtweg ein Handtuch! Sehr empfindliche Vierbeiner beginnen mit einem Streifen Stoff.
- Daran darf der Hund erstmal schnuppern, vielleicht auch ein paar Leckerchen daraus suchen.
- Anschließend wird dafür gesorgt, dass erster „richtiger“ Körperkontakt entsteht: Wenn der Hund liegt, könnten seine Beine abgedeckt werden. Alternativ kann der „Umhang“ zunächst zu einem schmalen Schal zusammengelegt werden und dem Hund vorsichtig über die Schultern gelegt werden. Alles immer mit guter Laune und jeder Menge Leckerchen.
- Nach und nach wird die Auflagefläche des Umhangs größer, so dass er wie ein Mantel über dem Hund liegt. Funktioniert es vielleicht sogar, den Umgang so über den Hundekopf zu ziehen, dass der Vierbeiner zum Gespenst wird?
- Wer mag, kann noch weiter gehen: zum Beispiel, eine kleine Fotosession mit Hund machen oder den Hund ein wenig mit dem „Kostüm“ herumlaufen lassen (regelmäßige Belohnungen und echte Begeisterung nicht vergessen).
- Ob alles okay ist, zeigen uns die Hunde: Wir wollen kein Meideverhalten sehen, keine Beschwichtigungssignale oder gar Angst, sondern fröhliche, erwartungsvolle und eifrige Hundegesichter.



